Warum Quereinsteiger im Fachkräftemangel eine echte Chance sind – mit praxisnahen Strategien für Arbeitgeber, die Potenziale statt Lebensläufe suchen.
Der Fachkräftemangel zwingt Unternehmen zum Umdenken. Klassische Recruiting-Methoden stoßen an Grenzen – neue Wege sind gefragt. Quereinsteiger Recruiting wird deshalb zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Doch wie gelingt es, Talente aus anderen Branchen oder Lebensphasen zu gewinnen? Hier sind zehn praxisnahe Tipps, die Sie sofort umsetzen können.
1. Offenheit statt starre Lebensläufe
Lebensläufe verlaufen heute selten linear. Wichtiger als perfekte Stationen sind Motivation, Lernbereitschaft und Werte. Wer Offenheit zeigt, gewinnt loyale Mitarbeitende und signalisiert Zukunftsfähigkeit.
2. Motive verstehen
Quereinsteiger entscheiden sich selten spontan für einen neuen Weg. Dahinter stehen Bedürfnisse wie Sinn, Sicherheit, faire Entwicklungschancen oder Work-Life-Balance. Wenn Sie diese Motive kennen, können Sie Ihre Ansprache zielgerichtet gestalten.
3. Personas entwickeln
Um Quereinsteiger wirklich zu erreichen, helfen Candidate Personas. Legen Sie Profile an, die typische Motivationen, Sorgen und Kanäle widerspiegeln:
- „Der Neustarter“ – nach beruflicher Pause auf der Suche nach Sicherheit.
- „Die Sinnsucherin“ – wechselt wegen Wertewandel und Nachhaltigkeit.
- „Der Aufsteiger“ – will Verantwortung übernehmen, auch ohne formale Ausbildung.
So sprechen Sie nicht abstrakt „Quereinsteiger“ an, sondern ganz konkrete Menschentypen.
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4. Arbeitgebermarke neu denken
Ihre Arbeitgebermarke muss auch Quereinsteiger abholen: Chancen auf Entwicklung, flexible Modelle, Wertschätzung und Teamgeist gehören ins Zentrum. Authentizität zählt mehr als Hochglanz.
👉 Tipp: In diesem Blogbeitrag finden Sie zusätzlich Tools und Impulse, wie Sie Ihre Arbeitgebermarke stärken und gezielt für Quereinsteiger sichtbar machen können.
5. Potenziale sichtbar machen
Nutzen Sie Potenzialinterviews, Skill-Mapping oder kreative Fragen, um Fähigkeiten jenseits des Lebenslaufs zu entdecken. Oft steckt in Ehrenamt, Hobbys oder Familienaufgaben genau die Kompetenz, die Sie im Job brauchen.
6. Auswahlprozesse modern gestalten
Walk & Talk-Interviews, Schnupperprojekte oder Job-Cafés brechen starre Muster auf. So lernen beide Seiten sich auf Augenhöhe kennen – ohne den Druck klassischer Bewerbungsgespräche.
7. Cultural Fit prüfen – beidseitig
Nicht nur die Qualifikation entscheidet, sondern ob Werte und Erwartungen zusammenpassen. Fragen Sie: „Was macht ein gutes Team für Sie aus?“ oder „Wie sieht ein Arbeitsplatz aus, an dem Sie sich wohlfühlen?“ So entsteht eine echte Verbindung.
8. Niedrigschwellige Bewerbungsmöglichkeiten bieten
Quereinsteiger schrecken oft vor langen Prozessen zurück. One-Click-Bewerbungen, Speed-Recruitings oder informelle Coffee-Dates senken Hürden und öffnen Türen.
9. Authentische Einblicke geben
Zeigen Sie transparent, wie der Arbeitsalltag aussieht. Ob „Behind the Scenes“-Videos, Job-Shadowing oder Interviews mit Quereinsteigern – reale Einblicke sind überzeugender als jede Stellenanzeige.
10. Preboarding & Werte ernst nehmen
Die Reise beginnt mit der Vertragsunterschrift. Willkommenspakete, Buddy-Programme oder Team-Calls vor dem ersten Tag steigern Vorfreude und Bindung. Gleichzeitig gilt: Werte wie Nachhaltigkeit, Diversität und soziale Verantwortung sind Pflicht. Wer sie nur vorgibt, riskiert „Climate Quitting“.
Fazit:
Quereinsteiger Recruiting ist mehr als eine Notlösung. Mit klaren Personas, einer starken Arbeitgebermarke und kreativen Auswahlprozessen gewinnen Unternehmen motivierte Talente, die Vielfalt und frische Energie ins Team bringen. Wer diese zehn Punkte beherzigt, wird langfristig erfolgreicher rekrutieren – und sich im Wettbewerb um Fachkräfte klar differenzieren.
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