Regionalität als Wettbewerbsvorteil: Wie regionale Zusammenarbeit gelingt

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Ökosysteme markieren eine neue evolutionäre Phase in der Wirtschaft, basierend auf kollaborativen Geschäftsmodellen und einem einzigartigen Wertversprechen. Getrieben durch den Wandel hin zu mehr Regionalität und Werteorientierung, bietet die aktuelle gesellschaftliche Abkehr von Egoismus hin zu einer Wir-Kultur und regionaler Identität eine Basis für diese Modelle. Regionale Ökosysteme, als Verbünde diverser, branchenübergreifender Unternehmen, nutzen diesen Ansatz, um sich durch einzigartige Angebote und Leistungen lokal und im Wettbewerb zu differenzieren und die regionale Resilienz zu stärken.

Den Impact auf regionaler Ebene identifizieren

Für ein gemeinsames Verständnis kann es sehr zielführend sein, sich mit dem Transformationsbedarf auf regionaler Ebene zu beschäftigen. Was sind die Attraktivitäts- und Resonanzfaktoren? Was sind regionale Leistungsdefizite oder Bedarfslücken? Gibt es Handlungsbedarf bei der Grundversorgung oder anderen Lebensbereichen der Bürger und Unternehmen? Diese Regionalanalysen sind während der Start- und Scopingphase essentiell, um gute Voraussetzungen für das Vorhaben zu schaffen.

Rollen und Value Proposition definieren

Im Rahmen von regionalen Ökosystem können Regionalbanken als Orchestratoren fungieren, die nicht nur koordinieren und steuern, sondern auch als Akteure mit spezifischen Leistungen zum Ökosystem beitragen. Die Gründung solcher Ökosysteme fußt auf identifierten lokalen Bedürfnissen und zielt darauf ab, durch kooperative Ansätze zwischen Banken, Unternehmen und weiteren regionalen Partnern, Mehrwerte für Kunden bzw. Bürger zu schaffen. Dabei ist die Definition einer klaren Value Proposition, die Identifizierung der richtigen Partner sowie die Entwicklung und Implementierung von Lösungen durch agile operative Einheiten (wie Co-Orchestratoren) essenziell. Die Aufgaben und Tätigkeitsfelder können je nach Ökosystem vielschichtig und komplex sein und sind an der jeweiligen Rolle im Ökosystem gekoppelt.

Ohne Mindshift geht´s nicht

Der Erfolg solcher Ökosysteme basiert auf einer neuen Haltung von maximaler Kooperation und einem gemeinschaftlichen Fokus auf die Region.

Die folgenden vier Ebenen können dabei helfen, regionale Ökosysteme zu initiieren und als beteiligtes Unternehmen eine neue Rolle einzunehmen:

  • Kulturebene: Nur offene und vernetzte Organisationen werden in Zukunft in der Lage sein, von regionalen Ökosystemen zu profitieren.
  • Unternehmensebene: Der Paradigmenwechsel weg von einem autonomen und isolierten Unternehmen hin zu einer maximal vernetzten und offenen Einheit erfordert Umdenken bei allen Beteiligten.
  • Kundenebene: Das einzigartige Wertversprechen basiert auf einer konsequenten und radikalen Kundenorientierung.
  • Motivebene: Abschottung und isoliertes Gewinnstreben waren Motive der alten Welt. Morgen jedoch zählen gemeinsame Wertschöpfungsstrukturen.

Mehr zu dem Thema „Regionalökonomie“ lesen Sie in meinem Buch.

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Mehr über Corinna Pommerening

Corinna Pommerening ist Bankbetriebswirtin, professionelle Vortragsrednerin und Impulsgeberin, zertifizierte Employer Brand Managerin, Autorin von mehreren Fachbüchern und Podcasterin.

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